Hans Scheib

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Hans Scheib wurde 1949 in Potsdam geboren und wuchs in Berlin auf. Nach einer Schriftsetzer-Lehre und dem Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR studierte er von 1971 bis 1976 Bildhauerei an der Hoch- schule für Bildende Künste Dresden und ließ sich anschließend als freischaffender Künstler in Berlin-Prenzlauer Berg nieder. 1985 zog er nach West-Berlin. 1995 erhielt er den Kunstförderpreis der Akademie der Künste Berlin, 2005 den Bautzener Kunstpreis, 2014 den Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnung. Seit 1978 sind seine Werke auf deutschen und internationalen Ausstellungen zu sehen, u. a. auf der Biennale in Peking/China. 2004 erfolgte ein Studienaufenthalt in der Villa Romana in Florenz. Seit 2005 ist Scheib auch an mehreren internationalen Kunstprojekten, etwa in Äthiopien, Armenien und den USA, beteiligt, seine Werke befinden sich in internationalen Sammlungen. 2001 wurde er Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Die Galerie Mutare vertritt den Künstler, der in Berlin arbeitet, seit 2014.

 

Der Bildhauer und Grafiker Hans Scheib hat die Gegenständlichkeit seiner eigenwilligen, höchst subjektiven Interpretation unterzogen. Er nahm dabei Einflüsse der griechisch-archaischen Kunst, der gotischen Schnitzerei, des Manierismus, des Berliner Realismus und des deutschen Expressionismus auf. Seine farbig gefassten Holzskulpturen mit den schroffen Spuren der Materialbearbeitung – seit 1986 treten auch farbig patinierte Bronzen hinzu – sind tragisch-komische, manchmal grotesk-ironische Reflexionen über Legenden, Mythen und Motive der Kunstgeschichte, über Tiere und Menschen, über alltägliche Situationen und aktuelles Zeitgeschehen. Sie verkörpern ein sinnliches Wechselspiel zwischen opulenter Fülle und graziler Anmut, ohne dem Diktat eines Schönheitsideals, ob klassischer oder zeitgenössischer Art, zu folgen, ohne „Typen“ zu sein. Gestik, Haltung und Mimik, Farbe und Form dienen allein dem Ausdruck von Stimmungen, das Individuelle wird zum gerade erlebten Konkreten. Zu Scheibs Werken gehören auch Skulpturen für den öffentlichen Raum, Zeichnungen und Druckgrafiken, darunter Illustrationen und Mappenwerke zur Literatur.

Vita

  • 1949 in Potsdam geboren
  • aufgewachsen in Berlin
  • Schriftsetzer-Lehre, Abitur, Wehrdienst
  • 1971-76: Studium der Bildhauerei, Hochschule für Bildende Künste Dresden
  • ab 1976: freiberuflicher Bildhauer in Berlin

Projekte und Preise

  • 1989 Kleinbronze „Hyperion“ für den Carlo-Schmidt-Preis
  • Carlo-Schmidt-Stiftung Stuttgart
  • 1994 „Art and politics“ Konferenz in Aspen/Colorado
  • 1995 Kunstförderpreis der Akademie der Künste Berlin
  • 1.Preis beim Wettbewerb „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“
  • zusammen mit Hella Rolfes, Christine Jackob-Marks, Reinhard Stangl
  • 2001 Mitglied der freien Akademie Hamburg
  • 2004 Studienaufenthalt in der Villa Romana, Florenz
  • Werkstatt in Kolchis, Tiblissi / Georgien
  • 2005 Bautzener Kunstpreis
  • 2.Internationale Biennale Beijing / China
  • 2006 „Pirosmanis Tisch“ Tiblissi / Georgien, Jerewan / Armenien
  • 2007 Visiting Artist, Oberlin College, Oberlin / Ohio
  • 2008 Listros-Projekt, Addis Abbeba / Äthiopien
  • 2010 „Breakthrough“ – Projekt, USA
  • 4. Internationale Biennale Beijing / China
  • Kunstmesse Istanbul